Trilaterale Wattenmeergemeinschaft und Nationalpark trauern um Klaus Töpfer
Der ehemalige Bundesumweltminister Prof. Klaus Töpfer war wegbereitender Akteur der trilateralen Wattenmeerpolitik, Vordenker des Weltnaturerbes und hat die Nationalpark-Landschaft Deutschlands geprägt. Als Mensch mit Visionen und Beharrlichkeit haben wir Klaus Töpfer, Bundesumweltminister 1987 bis 1994 und Direktor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) 1998 bis 2006, kennen und schätzen gelernt. Am 8. Juni 2024 ist er verstorben.
Während der trilateralen Wattenmeerkonferenz 1991 in Esbjerg vertrat Töpfer Deutschland, so dass er als einer der Urväter des Weltnaturerbes Wattenmeer gelten kann. In der Deklaration von damals findet sich erstmalig ein Hinweis auf die gewünschte Entwicklung hin zu einem Weltnaturerbe (die dann 18 Jahre später, 2009, in der Anerkennung durch die UNESCO mündete). Außerdem wurde damals das trilaterale „Guiding Principle“ beschlossen, welche seitdem den grundsätzlichen Weg im Wattenmeerschutz weist: „Das Leitprinzip der trilateralen Wattenmeerpolitik ist es, so weit wie möglich ein natürliches und sich selbst erhaltendes Ökosystem zu erreichen, in dem natürliche Prozesse ungestört ablaufen können.“
Mehrfach besuchte Töpfer auch die Nationalparke des Wattenmeers und knüpfte während des 11. Internationalen Wattenmeertages in Husum 1991 mit seinem Abschlussreferat „Wieviel ungestörte Natur können wir uns leisten?“ an sein großes Engagement für die deutschen Schutzgebiete an.
Bis heute sind die Ideen und Ziele Klaus Töpfers spürbar. So werden die Klaus-Töpfer-Fellows, Nachwuchskräfte im Naturschutz, das Wattenmeer auch diesen September wieder besuchen. Die trilaterale Wattenmeerkooperation und Nationalparke trauern um einen verlässlichen Partner, Förderer und Mitstreiter im Ringen um intensiven und grenzenlosen Umweltschutz.